Digitale Generalversammlung der Volksbank Eisenberg

23.06.2022

Vom 20. bis 24. Juni fand die digitale Generalversammlung der Volksbank Eisenberg statt. Die Bank blickte erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück und konnte ihre Wachstumsziele sogar übertreffen.

Jutta Schulze und Katrin Spindler

Das dritte Jahr in Folge fand die Generalversammlung der Volksbank Eisenberg in digitaler Form statt. Mit dem gewählten Verfahren erfüllt die Bank sowohl alle rechtlichen wie auch satzungsmäßigen Vorgaben und wahrt damit die genossenschaftlichen Grundsätze von Transparenz und Mitbestimmung. Vom 20. bis 22. Juni hatten alle Mitglieder über ein virtuelles Mitgliederportal die Möglichkeit, sich online zu registrieren, zu informieren und mit der Bank in Austausch zu treten. Anschließend erfolgte am 23. und 24. Juni die Beschlussfassung durch die virtuelle Stimmabgabe der Mitglieder. Die Organisation einer Präsenzveranstaltung barg pandemiebedingt immer noch ein zu großes Risiko für die Gesundheit der Mitglieder und Mitarbeiter. Für 2023 ist das Kreditinstitut optimistisch und hat den Termin für das große Sommerfest mit Generalversammlung auf dem Rittergut in Nickelsdorf bereits fest reserviert.

Geschäftszahlen 2021
Die Volksbank Eisenberg hat sich auch im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich entwickelt. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie und dem Niedrigzinsumfeld sei dies laut Vorstand Thomas Meyer bemerkenswert. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren seien dabei laut Thomas Meyer das seit Jahren erfolgreich betriebene hybride Geschäftsmodell, als Volksbank vor Ort und als EthikBank im deutschlandweiten Direktbankgeschäft, sowie die streng nachhaltig ausgerichtete Anlagestrategie des Hauses.

Das geplante Mindestwachstum von 2% der Bilanzsumme wurde deutlich übertroffen. Die Bilanzsumme ist um 4% auf 460 Mio. EUR gewachsen, getragen durch eine weitere Ausweitung des Kreditgeschäftes sowie der Eigenanlagen. Das Kreditgeschäft konnte um 7% überplanmäßig gesteigert werden. Das Wachstum stammt überwiegend aus dem Bereich der privaten Immobilienfinanzierungen. Auch bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Bank im Jahr 2021 ein kräftiges Wachstum in Höhe von 10 %. Die ausgeprägte Liquiditätspräferenz der Kunden wegen der anhaltenden europäischen Nullzinspolitik und die erzwungene Konsumzurückhaltung während der Corona-Pandemie waren hauptsächlich für diesen überplanmäßigen Einlagenzustrom verantwortlich.
Die Refinanzierung bei der genossenschaftlichen Zentralbank wurde im Gegenzug zum Einlagenwachstum abgebaut. Das Bewertungsergebnis der Eigenanlagen hat sich aufgrund der Marktzinsentwicklung und der damit verbundenen Kurswertabschreibungen verschlechtert. Dadurch fällt das Betriebsergebnis nach Bewertung gegenüber dem Vorjahr niedriger aus. Dennoch konnte ein zufriedenstellendes Ergebnis von 2,0 Mio. Euro erzielt werden. Das Eigenkapital wurde durch Gewinnthesaurierung und Mitgliedergewinnung um 1 Mio. Euro auf insgesamt 46 Mio. Euro gesteigert. Darüber hinaus beeinflusste die im Branchenvergleich niedrige Kostenquote der Bank das Jahresergebnis positiv. Zum Jahresende 2021 verzeichnet die Volksbank Eisenberg 3.237 Mitglieder. Mit diesem soliden Fundament kann das genossenschaftliche Kreditinstitut seinen Wachstumskurs fortsetzen und ist für zukünftige Entwicklungen gewappnet.

Digitale Generalversammlung

Insgesamt 112 Mitglieder hatten sich für das Mitgliederportal registriert, Beiträge kommentiert und an der digitalen Abstimmung teilgenommen. Im Verlauf der Online-Generalversammlung stimmten die Teilnehmer digital der Bekanntgabe des Prüfungsberichtes, dem Jahresabschluss 2021 sowie dem Vorschlag über die Gewinnverwendung zu. Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Generalversammlung eine Dividende in Höhe von 1,00 % vor. Auch diesem Vorschlag folgte die Generalversammlung. Weiterhin fanden die Wahlen zum Aufsichtsrat statt. In diesem Jahr schieden die langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Jutta Schulze und ihr Stellvertreter Mike Anton turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat aus.

Jutta Schulze hat die satzungsgemäße Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder erreicht, und konnte deshalb nicht wieder ins Amt gewählt werden. Mit ein wenig Wehmut aber auch mit viel Zuversicht blickte sie in die Zukunft. „Der Generationswechsel an der Spitze der Bank ist in den letzten beiden Jahren erfolgreich vollzogen worden. Die positiven Jahresergebnisse 2020 und 2021 sprechen für sich. Nun ist es an der Zeit, auch im Aufsichtsrat den Generationen-wechsel einzuläuten. Ich bedanke mich herzlich für Ihre Unterstützung, Ihr Vertrauen und Ihre Treue zur Volksbank Eisenberg.“ richtete Schulze ihre Worte an die Mitglieder der Bank.

Mike Anton, freiberuflicher Rechtsanwalt und Mitinhaber der Rechtsanwalts- und Steuerberater-Sozietät Schmidt, Anton und Partner in Jena, ist bereits seit September 2010 ehrenamtlich im Aufsichtsrat der Volksbank Eisenberg tätig. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende stellte sich der Wiederwahl und wurde von den Mitgliedern im Amt bestätigt.

Als neue Kandidatin für den Aufsichtsrat konnte die langjährige Kundin Jacqueline Daute gewonnen werden. Jacqueline Daute ist Steuerberaterin und Geschäftsführerin der RSG GmbH & Co.KG Steuerberatungsgesellschaft. Mit ihrem Team hat sie sich auf die Betreuung und Beratung von Familien und Familienunternehmen spezialisiert. „Jacqueline Daute versteht sich als Wegweiserin und Wegbegleiterin für ihre Mandanten und begleitet diese bei der Weiterentwicklung ihrer Unternehmen, dem gezielten Aufbau von Familienvermögen sowie beim Werterhalt für kommende Generationen. Dabei nimmt sie gern ungewohnte Perspektiven ein, sucht neue Denkanstöße und fördert gezielt auch kreative Ideen. Damit passt sie perfekt in unser Aufsichtsgremium. Wir sind froh und dankbar, dass sie sich als Kandidatin zur Wahl gestellt hat.“ bekräftigt Vorständin Katrin Spindler. Jacqueline Daute wurde von den Mitgliedern mit großer Mehrheit neu ins Amt gewählt.

Fazit und Ausblick
Die Entwicklung der Ertragslage der Volksbank Eisenberg wird auch im Jahr 2022 von einem herausforderndem Markt- und Konkurrenzumfeld und vom anhaltenden Niedrigzinsniveau geprägt sein. Hinzukommen geopolitische Spannungen, ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Konflikt, die weltweit in die Volkswirtschaft ausstrahlen. Durch die bereits sichtbaren Turbulenzen auf den Finanzmärkten und Preissteigerungen, insbesondere für Energie, könnten sich negative Entwicklungen für die Ertragslage der Bank ergeben. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt noch schwer abzuschätzen. Die Bank erwartet jedoch, dass sie die unmittelbaren Auswirkungen des Krieges aufgrund ihrer nachhaltig angelegten Geschäftsstrategie weniger stark belasten als andere Mitbewerber. Dank ihrer strengen Anlagerichtlinien pflegt die Volksbank Eisenberg keine Geschäftsbeziehungen zu russischen Unternehmen und besaß auch keine russischen Staatsanleihen. Wie schon zu Zeiten der Finanzkrise hat sich die sozial-ökologische Anlagepolitik erneut als Schutzschild erwiesen und das Unternehmen vor wirtschaftlichem Schaden bewahrt.

Den Herausforderungen der kommenden Jahre möchte die Bank weiterhin durch Wachstum im Kreditbereich, durch die Stärkung zinsunabhängiger Ertragsquellen sowie durch die nachhaltige Weiterentwicklung ihrer Produkte und Prozesse begegnen. Besonderen Stellenwert nimmt dabei die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen ein. Auch Nachhaltigkeitsthemen rücken angesichts der Klima- und Energiekrise immer mehr in den Fokus der Menschen. Daher erwarten die Vorstandsmitglieder der Volksbank Eisenberg eine noch stärkere Nachfrage nach nachhaltigen Konten, Krediten und Anlagemöglichkeiten – insbesondere im Direktbankgeschäft der EthikBank, die im Dezember 2022 ihren 20. Geburtstag feiert.